Elsass:  Strecke Molsheim - Zabern / Saverne  (Ex KBS 284m)

Eine französisch-deutsch-elsässische Strecke "mit alles", von drei Bundesländern schnell erreichbar und auch deshalb hier näher vorgestellt.
Viele alte Brücken, tiefe Einschnitte und sogar ein Tunnel bei Singrist adeln diese gebirgige Strecke.
Molsheim - Wasselonne 1864 eröffnet (F), Wasselnheim - Zabern 1877 (D).  Personenverkehr endete 1969.

Kleine Fotoumschau in Süd-Nord-Richtung.  Bilder von 2004-2006 sofern nicht anders vermerkt:

Es geht los in Molsheim mit typischem Widerlager als letztem Zeugen der hier großzügigen "zweizügigen" Ausfädelung: unten Molsheim - Strasbourg, links von Zabern, rechts einst über Brücke (kreuzungsfrei) nach Zabern:

Bei Brechlingen sind einstige Einschnitte aufgefüllt und damit Wegbrücken klassisch unterschüttet.  Dies dürften archäologische Grabungsziele der Zukunft sein...   

Sehr schön auch der einstige Bahnhof Papiermühle mit Stationsschild; nahe Romanswiller befand sich im Wald ein Militärobjekt, wohl eine Muna des Dritten Reichs - es finden sich noch Anschlussgleise, Gebäuderuinen...

Um Wasselonne [Wasselnheim] befindet sich ein Radweg auf der Trasse.
In Romanswiller finden sich zwei schöne Viadukte, ein Straßendurchlass und das alte Bahnhofsgebäude:

Romanswiller:  Viadukt 1 alter Bahnhof
Viadukt 2
Straßenunterführung
Fernblick in nordwestlicher Richtung zum Tunnelsüdportalbereich Singrist (1994)

Nun nähern wir uns Singrist.  Bereits 1993 war der Tunnel durch dschungelartigen Bewuchs (Waldbegleitung, endend am Südportal - s.o.) auch im Winter nicht erreichbar geschweige denn fotografierbar, lediglich eine nahe schöne Feldwegbrücke -bereits stark mit Müll und Erdaushub unterschüttet- war noch dokumentierbar:

Feldwegbrücke nahe Südportal Singrist - der Tunnel (Südportal 2004)

Viele viele, schließlich zunehmend erfolgreiche Annäherungsversuche ergaben bis heute diese Fotodokumente des Tunnel; seine Sumpfigkeit machen ihn zu einem einsamen geheimnisvollen Relikt:

Manchmal, nur manchmal ergeben sich Möglichkeiten,... ...aber ein Boot wäre toll...

Sehr reich fündig wird man um Marmoutier (einst Maursmünster):

Marmoutier:  der Bahnhof Straßenunterführung Nichtmehr-Durchlass

Noch schnell typische Wegbrücken (u.a. bei Sindelsberg) "mitnehmen" und dann zum großartigsten Relikt vorstoßen, dem Viadukt von Otterswiller.  Mehrere Steinbögen erinnern an die einstige Bedeutung der Strecke; trotz fortschreitenden Bewuchses lassen sich verschiedene Fotomotive gewinnen:

Gedanken an... ..."Baunormalien"
Mächtiger Viadukt, es gab Planungen für Häuser in den Öffnungen... ...nach dem Krieg (!!)...
In der Brückenwanne unterschiedliches Gleisbett
Straßenrelikt Bauruine N4-Umfahrung? Bahnhof mit deutschem Schriftrest

Der große Viadukt war im 2.Weltkrieg gesprengt worden; der Wiederaufbau mit Beton und Natursteinverkleidung führte zur merkwürdigen unterschiedlichen Gleiswanne.  Eine Brückenruine einsam im Gestrüpp lässt an eine aufgegebene N4-Umgehungsstraße denken - dankbares "Zusatzrelikt" einer wahrlich nicht unergiebigen Region...

In Saverne (Zabern) schließlich finden sich eine Reihe sehenswerter Relikte:

Ehemalige Brücke der N421 über tiefem Bahneinschnitt 
heutige D421 mit Kreisverkehr drumrum 
Verzweigung: vorne nach Zabern Bf (links)
hinten einstige Kurve gen Osten (Ri. Steinburg) 
Ostkurve: Bahndamm teils abgetragen
Weitere Hinweise im Großbild
Westkurvenbrücke über Kanal Einstige Zweigleisigkeit
Einfahrt Bf Zabern (hi Lokschuppen)
Ostkurve:  Widerlager letztes Relikt vor Hauptstrecke
sonst Wohnbebauung
Gleise als repräsentativer Streckenrest

 

Dank für viele Bilder an Peter Schöler und Heiko Metzger.

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