HESSEN

Hessisches Vielerlei

Hessen, das kleine vielfältige Bundesland im Herzen der Republik, ist mit seinen vielen stillgelegten Bahnen bereits gut "weggekommen"; so konnten unter Kanonenbahn, Werratal (um Waldhessen), Ulstersack / Rhön, Taunus oder Neckar/Odenwald bereits mehrere hessische Regionen angerissen werden.  Der Rest lohnt durchaus eine eigene Betrachtung, denn die so unterschiedlichen Landschaften wie
-  Upland / Ederbergland um Korbach / Waldeck
-  Lahn-Dill-Bergland um Biedenkopf
-  Kellerwald / Marburger Land / Knüll um Schwalmstadt sowie
-  Vogelsberg mit Wetterau und Teilen des Rhein-Main-Raumes (um Schotten)
können mit recht interessanten Bahnwüstungen und Relikten aufwarten.

Am besten man unternimmt um prägnante Städte kleinere Rundreisen sodass mehrere klassische Eisenbahnziele gut erreichbar sind; hier mögen zunächst kleine Appetithappen reichen:

Um Korbach

 Wie bereits unter Sauerland erwähnt, führt eine bekannte und lange Nebenfernstrecke durch die Hochflächen des Uplandes; dabei handelt es sich um die zweite, ja eigentlich dritte Reisemöglichkeit zwischen dem Ruhrgebiet und Kassel; der alte Kreuzungspunkt Korbach verband bis in die 1980er Jahre die Strecken Brilon - Wabern und Volkmarsen - Frankenberg und bietet heute (politisch-raumordnerischen Zwängen folgend) andere Verkehrsvarianten:  während die Ost-West-Trasse (lange Jahre befahren von den Heckeneilzügen Bremen-Frankfurt) mit ihren schönen Viadukten (und hohen Unterhaltskosten) zwischen 1999 und 2003 nurmehr bis Willingen befahren werden konnte (heute KBS 439), erhielt das Mittelzentrum Korbach nach Jahren der Pause wieder eine Personenzugverbindung nach Kassel (über Arolsen und Volkmarsen); die Strecke im Itter- und Edertal Richtung Frankenberg (-Marburg) ist ebenso reaktiviert.  Der Streckenfan findet also heute vornehmlich Bahnradwege (mit Tunnel, alte Strecke Volkmarsen-Warburg sowie um Sachsenhausen) vor:

Betonbrücke bei Höringhausen (alte KBS 350) Gleisdreieck und Tunnel von Wega (je 1996)
 
Wegaer Tunnel Nord... ...zugewachsen 2019  Mächtige Ederbrücke bei Berghausen...   ...war gesichert
Alter Bahnhof Netze... ...und naher Viadukt  (je 1996)
Radweg bei Meineringhausen mit "Raststätte"... ...und der fotogene gleichnamige Tunnel von Osten  ...und von Westen (je 2015)
Radweg bei Sachsenhausen... ...und der fotogene gleichnamige Tunnel von Westen  ...und von Osten (je 2018)
Sachsenhausen, so sah es... ...1996 aus Als in Wega Zugkreuzungen stattfanden...

Zurück im Ittertal - hier ist wieder Zugbetrieb auf sanierter Trasse;  die folgenden Bilder also "schöne Geschichte":

Viermünden und... ...Schmittlotheim 1996

Kleiner Ittertunnel 2003

Großer Ittertunnel, Telegraphenleitung, Schrankenruinen und altes Nebengleis

 

Um Biedenkopf

Ebenfalls (mit Bad Laasphe) ein Mittelzentrum, aber mit der KBS 623 (Verbindung von Siegerland und Lahntal) noch erreichbar; interessant sicher im Norden eine der vielen Bähnchen des langen Edertales (hier die alte KBS 198m Frankenberg - Berleburg, Güterverkehr bis in die 1990er bis Hatzfeld) oder die Verbindung ins Rothaargebirge über Linspher- und Nuhnetal (siehe ergänzt unter Sauerland). 

Bei Hatzfeld eine Radwegbrücke über die Eder; ...ein Wegbrückle (je 2016)
Steinreste als Denkmal... ...eines Bahndammes an ehemaliger Ederbrücke bei... ....Arfeld, hier auch ein Durchlass
Reddighausen:  ein Bahndamm... ..ein altes Bahnhöfle, dann....
..Trasse entlang der Eder zum.. Reddighäuser Tunnel: Das Südportal  (je 2010)
Reddighäuser Tunnel Westportal (1993 noch Güterverkehr)

Im Süden dieser Teilregion ultimatives Ziel einerseits die ehemalige Nord-Süd-Verknüpfung KBS 198a/251a/366 Wallau - Dillenburg im Diete- und Scheldetal (fertiggestellt 1911, Pv bis 1987; Bild 1 und 2) oder die Aar-Salzbödebahn Herborn - Niederwalgern im Gladenbacher Bergland; sie war 1917 eröffnet und 2001 endgültig stillgelegt worden (Bilder 3-10).
Nahe Niederschelde queren unter drei Bögen des bekannten Viaduktes gleich zwei Straßen (Bild 1 von 2004). Die wenig nördliche, ebenfalls ins nordöstliche Bergland führende Dietzhölztalbahn (Dillenburg - Ewersbach) kann im Gegensatz zu gezeigter Schelde- und Dietetalbahn noch Güterverkehr bis zum Stahlwerk Dillenburg vorweisen - Rest 2001 stillgelegt.   Bei Lixfeld (Bild 2 aus 2017) findet sich noch eine Stahlfachwerkbrücke über die Landstraße, während weite Trassenteile wenig ergiebig sind.

     
Eisemroth: kleine Straßenunterführung Ex-BÜ; sanierte Straße in Atlanten als "Nebenstraße letzter Ordnung" Waldbahn zum...
     
...Scheiteltunnel nahe Hartenrod... ...mit Viadukt (je 2004), sowie ...der Bahnhof 2012
Kurz vor Niederwalgern ein Brückle und ein "früher".... ...km-Stein (0,4) - je 2018

 

Um Schwalmstadt

Künstliche Verwaltungseinheit, bei Bahnern sagt der Teilort Treysa an der Kanonenbahn Richtung Malsfeld mehr; diese wie auch die Strecke nach Oberaula (einst nach Niederaula / Fuldatal führend) sehen Museumszüge während andere Nebenbahnen klassische Wüstungen zeigen.

  Extraseite  Kellerwald- /Wohratalbahn Zimmersrode - Kirchhain    

Hier zu empfehlen die Ohmtalbahn Kirchhain - Niedergemünden:  um Amöneburg noch Güterverkehr, im Süden stillgelegte Überwucherung:

Kirchhain-Niedergemünden:  schönes Bahnhofsgebäude von Homberg (Ohm)
Ohmviadukt in Homberg (alle Fotos von 2002)

Im Großraum Giessen sehenswert die Kanonenbahnteilstrecke und Umfahrung Wetzlar-Lollar (siehe unter Kanonenbahn oder eilig/ en passant) sowie natürlich: Lumdatalbahn Grünberg - Londorf - Lollar

Die rund 26km lange Nebenbahn war in Etappen um 1900 eröffnet worden; Personenverkehr hielt sich bis 1981, während Güterverkehr zwischen Lollar und den Didier-Werken in Mainzlar bis heute besteht.  Die Strecke hat Reaktivierungschancen, hält aber für Reliktjäger einiges bereit:

 
Szenen bei Londorf 2019:  große Lumdabrücke,...   ...ein Nebenduchlass... ...und ein kleines ungebrauchtes Bauwerk
 
Es geht über die Landstraße, es folgt... ...Londorf, noch unverbautes Gelände am...   ...Bahnhof
Odenhausen (Lumda).... ...mit Erinnerungswaggon an die Lumdatalbahn (2011)

Um Schotten:  Wetterau, Vogelsberg

Diese Regionen zwischen RheinMain, Gießen und Fulda erleben eisenbahntechnisch gerade unterschiedliche Teilschicksale.

Siehe Extraseite (Stand 1992-2011). 

 

 

 

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