Am Rand des Odenwalds
Nebenbahn Oberschefflenz - Billigheim:
Die gut 8km lange normalspurige
Schefflenztalbahn war 1908 eröffnet worden, gehörte viele Jahre zur DEBG und
war zuletzt unter der Regie der SWEG 1965 stillgelegt und abgebaut
worden. Noch heute sind einige Relikte vorzufinden, obwohl mannigfache
Bautätigkeit im "aufgewachten" Tal viele Spuren der Nebenbahn
tilgte. Es geht los mit einem Damm nahe der Hauptbahn Neckarelz - Lauda
gelegen am Ortsrand von Oberschefflenz, gefolgt von einem deutlichen
Einschnitt "Schutt und Aushub ablagern verboten", setzt sich als
klassischer Wirtschaftsweg in Hanglage fort, ist in Unterschefflenz von einer
brandneuen Umgehungsstraße "aufgesaugt" worden, lebt als deutlicher
wüster Bahndamm samt Bachbrückenwiderlager auf und sieht zwischen Katzental
und Billigheim sogar ein Stück Bahntrassenradweg:
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Oberschefflenz:
Einschnitt |
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Unterschefflenz:
neue Umgehungsstraße auf Bahntrasse Blick Nord |
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Nördlicher: das Bauland, Richtung
Taubertal
Die Stichstrecke Walldürn-Hardheim war in den
1990ern für Sonntags-/ Ausflugsverkehr reaktiviert worden; mangels Zuspruch in
diesem dünnbesiedelten, mit Straßen gut ausgestatteten (B27, A81) Gebiet ist
der lobenswerte Versuch schnell gescheitert.
Das Jahr 2004 sah bereits Abbautätigkeiten und ruinöse Bahnhofsgebäude
(Fotos i.V.)
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Links Strecke nach Amorbach, rechts
Strecke... |
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...mit schönen Dämmen und
kleinen... |
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...Brückchen, hier Hardheim 2006 |
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Neuer Besuch 2019, Durchlassbauwerk... |
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...wiedererkennbarer Damm... |
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...Brückchen bei Hardheim ruinöser |
Nahebei lebte eine recht kurze
Zeit eine weitere Stichbahn Tauberbischofsheim-Königheim; bis Dittwar
Bahnhof (kleine Gewerbesiedlung, vom Ort Kilometer entfernt) gab es bis Anfang
der 1990er Güterverkehr sowie ein wüstungsgerechtes Streckenende:

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Tauberbischofsheim:
neben KBS schwenkt alte Königheimer Behn rechts ab
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Gleise rosten auch
2004 noch vor sich hin
Blick zur Garnisonsstadt Tauberbischofsheim
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Große Brücke... |
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...hoher Steindamm... |
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...noch
mit Gleisresten, dann folgt die... |
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...Brücke über die B27 (je 2019) |

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Dittwar Bahnhof -
kleines Industriegebiet |

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Letzte Schienen...
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...und Prellbock Richtung
Königheim (je 1996)
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In der nahen Residenzstadt Weikersheim (Taubergrund)
konnte bis in die 1980er Jahre Richtung Ochsenfurt / Main gereist werden -
diese ex-KBS 415c erreichte östlich Schäftersheim den Freistaat Bayern,
weshalb dieses grenzüberschreitende kleine Eisenbahnnetz auf einer eigenen Seite
gewürdigt sei...
Hohenlohe - die ländliche
Hochfläche:
Die kurze Hohenlohe-Bahn Blaufelden-Langenburg
ist seit Jahren unverändert in blühendem Gedeihen, will meinen in kontinuierlich
fortschreitender Überwucherung. Mag der Endbahnhofsbereich auch noch so
überbaut werden, andere Stellen zeigen unverdrossen die Stahlschwellen von
Thyssen und Krupp (wechselnd, je von 1899):
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Zustände
2004: Bahnübergang, |
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Damm und km-Stein
bei Blaufelden, |
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Schienen im
Märklin-Mittelpunktleiter-Stil |
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Auf dem Weg zum Neckar: Kocher und Jagst
WEG-Kochertalbahn Bad Friedrichshall-Jagstfeld
- Ohrnberg (ex KBS 311c)
Stillgelegt 1993, zuvor noch im
Rübenverkehr von Wichtigkeit. Verkehrsstrategisch günstig gelegen (AK Weinsberg nahe), daher öfters mal
besucht. Seit 2004 ist ein Radweg auf der 2006 letztberäumten Trasse in
fortschreitendem Bau, ein "Radwegvorläufer" war indes bereits 2001 zu
beobachten:
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Bhf Oedheim 2006 |
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Baufällige Kocherbrücke
bei Möglingen - Betreten damals lebensgefährlich, seit
2004 saniert und mit Radweg |
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Alter Lokschuppen von
Ohrnberg - heute um-/verbaut (je 1999) |
Selbst bei Kreuzung der Hauptstrecke KBS 920
Stuttgart - Würzburg trifft man auf ein spektakuläres Relikt:
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Fassaden des Bahnhofes von
Siglingen |
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Obere Kochertalbahn Waldenburg -
Forchtenberg (ex KBS 312c)
Die 24km lange Stichstrecke steigt von der
Waldenburger Ebene ins Kochertal um Künzelsau ab und war zwischen 1891 und 1924
eröffnet worden. Geringer Zuspruch an den kleinen Orten mit guten
Autobahnanbindungen (A6, A81) führten hier schon 1981 zur Einstellung des
Personenverkehrs (zuletzt Schienenbusse bzw. der klassische 211-Silberling) und
1991 zur offiziellen Stilllegung. Planungen für
Hohenlohe-Nahverkehrsmodelle (heute verwirklicht mit Stadtbahnen um Öhringen
bzw. Standseilbahn in Künzelsau [FH-Außenstelle]) verzögerten den
Abbau, sodass der Skribent in den 1990ern mehrfach die Strecke in Augenschein
nehmen konnte...
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Blick zum Schloss
Waldenburg (Hohenlohe)
Baumreihe im Hintergrund markiert BAB A6 |
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Nebengleis von Haag mit
zuwucherndem Prellbock (je 1996)
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Diese mächtige Kocherbrücke zwischen
Ingelfingen und Criesbach ist heute abgebaut.
1993 war die Strecke noch wenig bewachsen:
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Überwuchernde Nebengleise
in Weissbach... |
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...und noch unverbautes
Endbahnhofsgelände Forchtenberg 1996 |
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Linktipp: beide Strecken im heutigen Zustand
beschreibt Matthias Hönsch' Homepage
Der berühmten Jagsttalbahn (750mm) wurde der
Bahnhasser und Möckmühler Bürgermeister zum Verhängnis sodass der geplante
Museumsbahnbetrieb von seinem Ausgangspunkt abgeschnitten wurde; ein
kleiner Beginn scheint am Endpunkt Dörzbach dennoch gelungen zu sein.
Möckmühl 2006: Widerlager der Brücke
über die Seckach, daneben Fußwegbrücke, folgend Trasse auf Damm mit Betonstützmauern
(sogar Signale überdauern); ebenfalls nur östliches Widerlager der alten
Jagstbrücke, aber Damm mit Schwellenresten, später Radweg:
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Widerlager an der Seckach... |
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...und Jagst, sodann... |
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...Damm mit Schwellen und
Möckmühl-Blick |
Rostende
Jagstbrücke bei Winzenhofen 1997:
Bilder (1): Klaus Jaehne